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Lissabon & Geschichte


Frühzeit und Entstehung von Lissabon


Lissabon hat seine Wurzeln in der Antike und wurde von den Phöniziern unter dem Namen Alis Ubbo ("sicherer Hafen") gegründet. In der Folgezeit wurde die Stadt von den Griechen und Karthagern erobert und später zur Hauptstadt des römischen Lusitaniens unter dem Namen Olissipo. Die Stadt entwickelte sich auf dem Hügel rund um die Burg Sao Jorge.

Die muslimische Eroberung im Jahr 711 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte von Lissabon, als die Stadt den Namen Al-Ushbuna erhielt. Die Stadt wurde jedoch später von im Zuge der Reconquista allmählich zurückerobert und 1147 vollständig zurückgewonnen.

Das Königreich Portugal entsandt im, Jahr 1138. Es folgten bis zur Abschaffung der Monarchien im Jahr 1910 insgesamt 38 Könige und Königinnen aus 4 Dynastien.

Im 14. Jahrhundert wurde Lissabon zur Hauptstadt des neuen Königreiches Portugal. Portugals. Es war auch zu dieser Zeit, als die Portugiesen anfingen, den Atlantik zu erkunden (Nordafrika, Madeira, Azoren), was dazu führte, dass Lissabon zu einem wichtigen Hafen wurde.

Das Zeitalter der großen Entdeckungen und die Auswirkungen auf Lissabon


Mit dem Aufstieg der Avis-Dynastie im späten 14. Jahrhundert begann eine bedeutende Zeit für Lissabon und seine Handelsoligarchie, die das Land Portugal zu den großen Entdeckungen und Reichtum führte (Seeweg nach Indien, Entdeckung und Kolonialisierung von Brasilien, Kolonialisierung Afrika mit Sklavenhandel). Die portugiesischen Kolonien dienten Portugal als wichtige Quellen für Ressourcen und als Absatzmärkte für ihre Produkte. Im Falle Brasiliens war es speziell der Anbau von Zuckerrohr, der zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor wurde und Portugal reich machte.

Im 16. Jahrhundert erlebte die Stadt Lissabon ein enormes Wachstum, insbesondere während der Herrschaft von König Manuel I. Viele wichtige Bauwerke, wie das Hieronymuskloster und der Turm von Belém, wurden damals gebaut. Die Stadt erlebte auch eine wirtschaftliche Blütezeit, da sie ein wichtiger Knotenpunkt im internationalen Handel war.

Das Erdbeben von Lissabon 1755: Zerstörung & Wiederaufbau 


Das Erdbeben von Lissabon, das am 1. November 1755 stattfand, zählt zu den verheerendsten Naturkatastrophen, die Europa je erlebt hat. Es beeinflusste nicht nur die Bevölkerung und die Stadtstruktur von Lissabon, sondern hinterließ auch bleibende Spuren in der Philosophie und Literatur des 18. Jahrhunderts. Die Zerstörung der Stadt Lissabon am Allerheiligen 1755 war ein Vernichtungsschlag von riesigen Ausmaßen. Mit einer geschätzten Stärke von 8,5 bis 9,0 auf der Richterskala wurde die Stadt nicht nur durch das Beben und seine Nachbeben erschüttert, sondern auch durch einen darauffolgenden Tsunami und massive Brände verwüstet. 

Lissabon, das damals das reiche Zentrum eines globalen Handelsimperiums war, sah sich plötzlich mit einer beispiellosen Katastrophe konfrontiert. Historiker schätzen, dass zwischen 15.000 und 50.000 Menschen getötet wurden, ein Großteil der Stadt zerstört und der Hafen, einst Knotenpunkt des Welthandels, nahezu ausgelöscht wurde.

Die Reaktion auf die Katastrophe war ebenso außerordentlich wie das Erdbeben selbst. Unter der Leitung von Sebastião José de Carvalho e Melo, dem späteren Marquis von Pombal und Premierminister von König José I., begann ein ambitionierter Wiederaufbau der Stadt. Unter dem Motto "Begraben Sie die Toten und ernähren Sie die Lebenden" verwandelten Pombal und sein Team die Tragödie in eine Chance zur Modernisierung. Der Wiederaufbau folgte einem rationalistischen und aufgeklärten Plan: Die Stadt wurde in regelmäßigen, geraden Straßen angelegt, Erdbeben-sichere Bautechniken wurden eingeführt und hygienische Standards implementiert. Dies war ein frühes Beispiel für erdbebengerechte Stadtplanung.

Das Erdbeben von Lissabon veränderte somit nicht nur die physische, sondern auch die spirituelle Landschaft Europas. Als katastrophale Zerstörung und gleichzeitig Motor gesellschaftlichen Wandels ist es ein markantes Beispiel dafür, wie Naturkatastrophen den Verlauf der Menschheitsgeschichte beeinflussen können.

Lissabon in der Neuzeit - Entstehung einer modernen europäischen Metropole


Portugal begann während des 19. Jahrhunderts, gegenüber anderen europäischen Nationen an Boden zu verlieren, was sich in wirtschaftlichen Herausforderungen und sozialen Unruhen manifestierte. Diese instabile Lage führte schließlich zur Abschaffung der Monarchie

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Portugal von den anderen europäischen Nationen unter Druck gesetzt, seine Kolonien aufzugeben. Ab den 1950er-Jahren begann Portugal schließlich, seine Kolonien abzugeben. Besonders umstritten war dabei der Abzug aus Angola, der erst 1975 erfolgte, was zu einem langen und blutigen Bürgerkrieg geführt hatte. Auch in Mosambik gab es nach dem Abzug Portugals schwere Konflikte. Obwohl Portugal seine Kolonien verloren hat, gibt es noch heute enge Verbindungen zwischen Portugal und seinen ehemaligen Kolonien. Viele ehemalige portugiesische Kolonien sind heute unabhängige Länder und Mitglieder der Portugiesisch-sprachigen Gemeinschaft CPLP und PALOP

Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wuchs Lissabon weiter und wurde zu einer modernen Metropole. Die Stadt erlebte auch eine kulturelle Blütezeit, mit vielen namhaften Dichtern, Schriftstellern und Künstlern, die hier lebten und arbeiteten.

Der Großraum Lissabon im 20. Jahrhundert


Im Jahr 1932 übernahm die Diktatur von Salazar die Macht und blieb bis zum 25. April 1974, als ein Staatsstreich die Diktatur beendete. Dieses Ereignis wurde als "Nelkenrevolution" bekannt.

In den Jahren seit dem Zweiten Weltkrieg erlebte Lissabon ein weiteres Wachstum durch den Ausbau des Hafens und der Infrastruktur. In den letzten Jahrzehnten hat die Stadt auch einen großen Zustrom von Touristen erlebt, was zu einem Aufschwung der Tourismusindustrie geführt hat.

1986 trat Portugal der Europäischen Union bei und zwölf Jahre später, 1998, fand in Lissabon die Weltausstellung statt, die das Erscheinungsbild der Stadt veränderte. (Stadtteil Oriente & Parque das Nacoes)

Der Großraum Lissabon, auch bekannt als "Regiao de Lisboa" oder "Área Metropolitana de Lisboa" (AML) auf Portugiesisch, umfasst insgesamt 18 Gemeinden, die sich rund um die Stadt Lissabon herum befinden.

Derzeit hat der Großraum Lissabon eine geschätzte Bevölkerung von mehr als 2,8 Millionen Menschen und ist damit der größte Ballungsraum Portugals. Im Laufe der Jahre hat sich der Großraum zu einem wichtigen wirtschaftlichen Zentrum des Landes entwickelt, mit vielen multinationalen Unternehmen, Banken, Start-ups und Universitäten, die hier ansässig sind. 

Rua Augusta Lissabon







Die Brücken und die wirtschaftliche Entwicklung von Lissabon 


Der Bau von Brücken hatte einen erheblichen Einfluss auf Lissabon, sowohl in infrastruktureller Hinsicht als auch in Bezug auf die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung.

Eine der bedeutendsten Brücken Lissabons, die Brücke des 25. April (Ponte 25 de Abril), wurde 1966 eröffnet und verbindet die Hauptstadt mit Almada auf der gegenüberliegenden Seite des Tejo. Sie hat eine Länge von über 2 Kilometern und wurde zum Symbol der Modernisierung Portugals. Daher ermöglichte sie nicht nur eine bessere Verbindung zwischen den beiden Ufern des Tejo und förderte den Handel und den Personentransport, sondern stand auch für den technologischen Fortschritt des Landes.

Die jüngere Vasco da Gama-Brücke, die 1998 zur Weltausstellung EXPO '98 fertiggestellt wurde, ist mit einer Länge von über 17 Kilometern eine der längsten Brücken Europas. Sie hat die Kapazität bei der Bewältigung dem Verkehrsprobleme von Lissabon erhöht und so die Entwicklung der Stadt weiter vorangetrieben.

Von sozialer Seite aus betrachtet, förderten die Brücken die Integration der verschiedenen Stadtteile und der Städte am Tejo. Sie haben neuen Wohn- und Wirtschaftsräumen geschaffen, die Bevölkerungsmobilität verbessert und landwirtschaftliche Zonen in Industrie- und Wohnungsbauzonen umgewandelt.

Ponte 25 de Abril in Lissabon
Ponte 25 de Abril in Lissabon
Ponte Vasco da Gama in Lissabon
Ponte Vasco da Gama in Lissabon
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