
Die wilde Küste der Insel Flores
Insel Flores : Die blaue Grenze – Meer und Küste
Am Ende der Welt
Wenn das Innere von Flores ein "Jurassic Park" aus Wasserfällen ist, dann ist die Küste die Festung, die ihn schützt. Die Insel ragt steil aus dem tiefen Atlantik empor. Ihre Ränder zeigen eindrucksvoll, wie die Kraft des Ozeans am Vulkangestein nagt. Hier finden Sie keine endlosen Sandstrände. Die Landschaft ist geprägt von senkrechten Wänden: 500 Meter hohe Klippen stürzen ins Meer, kleine Inseln stehen wie Wächter in den Wellen und alte Lavaströme bilden flache Ebenen am Ufer, die sogenannten Fajãs.
Flores ist ein UNESCO-Biosphärenreservat. Dieses Schutzgebiet reicht drei Meilen weit ins Meer hinein. Das zeigt, dass der Naturreichtum der Insel nicht am Ufer endet. Für Reisende hat die Küste zwei Gesichter: die wilde Gewalt des Meeres im Norden und Westen und das klare, bunte Leben in geschützten Buchten und Unterwasserhöhlen.
Die senkrechte Küste: Klippen und fossile Wände
Das Gesicht der Küste von Flores wird durch ihre hohen Klippen bestimmt. An der Westküste ragen diese Wände über 500 Meter direkt aus dem Ozean. Auch im Nordosten bilden die Klippen eine gewaltige Barriere. Diese Mauern machten den Zugang zur Insel früher sehr schwierig. Dadurch blieb die Natur dort besonders gut erhalten.
Eine geologische Besonderheit ist die "fossile Klippe". Wenn Sie in Fajã Grande oder Fajãzinha landeinwärts schauen, sehen Sie eine riesige grüne Wand mit Wasserfällen. Diese Wand war vor tausenden von Jahren die eigentliche Meeresküste. Später entstand durch Lava oder Erdrutsche neues Land davor. Der Ozean wurde zurückgedrängt und die alte Klippe blieb mitten im Land stehen.
Die Fajãs: Leben am Abgrund
Die wenigen flachen Stellen am Meer nennt man Fajãs. Auf Flores entstanden diese Küstenebenen auf zwei Arten:
Lava-Fajãs: Fajã Grande, das westlichste Dorf Europas, steht auf einem "Lavadelta". Es entstand, als heiße Lava ins Meer floss, dort hart wurde und die Insel vergrößerte.
Trümmer-Fajãs: Fajã de Lopo Vaz im Süden entstand durch riesige Erdrutsche. Man erreicht sie nur über einen Wanderweg. Wegen der hohen Klippen ist es dort windgeschützt und warm. Deshalb wachsen dort Bananen und Feigen besonders gut.
Die Inselchen: Wächter des Atlantiks
Rund um Flores ragen viele kleine Felsen und Inseln (Ilhéus) aus dem Wasser. Sie sind wichtige Brutplätze für Seevögel.
Ilhéu de Monchique: Dieser schwarze Basaltfelsen vor der Westküste ist der westlichste Punkt Europas. Er ist ein wichtiges Zeichen für die Schifffahrt und der letzte Felsen vor der weiten Reise nach Amerika.
Maria Vaz und Alagoa: Diese Inseln im Westen und Nordosten sind streng geschützte Naturreservate. Menschen dürfen sie nicht betreten. Sie gehören ganz den Vogelkolonien.
Die blaue Biosphäre: Meeresleben und Höhlen
Das Wasser um Flores ist außergewöhnlich klar. Da die Vulkanhänge steil in die Tiefe abfallen, kommen viele Nährstoffe nach oben. Das sorgt für eine große Artenvielfalt.
Meereshöhlen
In die Küste sind viele Höhlen gegraben, die teils unter Wasser liegen. Die bekannteste ist die Gruta dos Enxaréus bei Santa Cruz. Man kann sie mit kleinen Booten befahren. Diese Höhlen sind wie Kinderstuben für das Meer: Hier leben viele Schwämme, Garnelen und Fische.
Leben unter Wasser
Beim Tauchen oder Schnorcheln sieht man ein buntes Ökosystem. Der Boden ist mit Algen bewachsen. Man sieht oft Zackenbarsche, Papageifische oder Meerbrassen. Flores ist auch ein Paradies für Wale und Delfine. Pottwale und verschiedene Delfinarten schwimmen oft nah an der Küste vorbei.
Die gefiederte Küste: Ein Paradies für Seevögel
Im Sommer hört man nachts an der Küste die seltsamen, lachenden Rufe der Gelbschnabel-Sturmtaucher (Cagarros). Flores ist ein sehr wichtiger Brutplatz für diese Vögel.
Noch bedeutender ist die Rosenseeschwalbe. Auf Flores leben etwa 40 % des gesamten europäischen Bestands dieser seltenen Art. Der Schutz der Klippen und Inseln ist überlebenswichtig für sie. Besucher sollten deshalb Abstand zu den Brutgebieten auf den Inselchen halten.
Zusammenfassung für Reisende
Schwimmen: Es gibt kaum Sandstrände wie auf anderen Inseln. Dafür bietet Flores Naturschwimmbecken aus Lavagestein, zum Beispiel in Santa Cruz und Fajã Grande. In Lajes gibt es einen kleinen grauen Sandstrand. Meistens ist das Baden hier eher wild und felsig.
Bootstouren: Eine Fahrt mit dem Boot ist sehr zu empfehlen. Nur so sieht man den Felsbogen von Santa Cruz, fährt in die Gruta dos Enxaréus und sieht die Wasserfälle im Westen direkt ins Meer stürzen.
Westlichster Punkt: Der Blick auf den Ilhéu de Monchique von Fajã Grande aus gehört zu jedem Besuch dazu. Es ist das letzte Stück europäischer Fels vor Amerika.
Die Küste von Flores ist ein Ort, an dem die vulkanische Erde auf den Atlantik trifft. Es ist eine Zone von großer Schönheit, der man mit Respekt begegnen sollte.
Azoren die wilde Küste der Insel Flores
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